Inhalt
- Übersicht
- Lötanleitung
- Version 3.1
- ab Version 3.2
- Bedienung
- Überprüfung
- Anschluss
- Programmierung
- Einbauvorschläge
Übersicht
Die neuen Weichendekoder sind im Vergleich zu den Beleuchtungsdekodern etwas kniffliger zu basteln, trotzdem führt auch hier ein wenig Geduld und Übung zum Ziel. Spannungsregler, Prozessor und Motortreiber sind alle im SO8 Gehäuse verbaut, wodurch eine Verwechslungsgefahr entsteht. Die Bauteile haben eine Beschriftung auf der Oberseite, anhand der man sie zuordnen kann (lieber einmal mehr prüfen!). Ebenso ist der Dekoder als erster seiner Bauart doppelseitig bestückt. Sinnigerweise sollte man mit der Oberseite beginnen, da die Platine sonst auf der Tischplatte kippelt. Besonders ätzend sind die neuen Gleichrichterdioden. Um Platz zu sparen, ist kein Chipgleichrichter vorgesehen, sondern vier einzelne Dioden, die jeweils gegenläufig angeordnet werden. Bei SMD Dioden ist die Lage der Kathode mit einem breiten Strich auf dem Gehäuse markiert. Der Hersteller hat sich überlegt, dass schwarz das neue Schwarz ist, und daher diese Markierung in schwarz auf schwarzem Gehäuse gedruckt. Aber bereits ein flüchtiger Blick durchs Elektronenmikroskop offenbart hier einen verdächtigen Schatten auf dem Rücken des Bauteils. (Außerdem können die Verschwörungstheoretiker unter den Gartenbahnern anhand der Beschriftung: „JLR.221163.JFK┼“ den Nachtclubbesitzer Jack Leon Ruby, als wahren Mörder von John.F. Kennedy am 22.11.1963 entlarven). Für alle, die kein Elektronenmikroskop zur Hand haben, sei gesagt, dass die Dioden mit der Kathode zum Transportstreifen ausgerichtet im Bauteilgurt verpackt sind. damit der Dekoder im Anschluss auch gut unter die Gleisschwellen passt, sind einige Bauteile (insbesondere die Widerstände) sehr klein (Bauform 0805). Das macht beim Verlöten kaum einen Unterschied, lediglich die Beschriftung ist nur etwas schwieriger zu lesen. Mit einer Lupe oder gar einem USB-Mikroskop kann man die Teile allerdings sehr leicht identifizieren.
Auf der nächsten Seite ist die bekannte Tabelle mit der Bastelreihenfolge. Wie immer kann es durchaus passieren, dass die Dekoder auch bei anderer Reihenfolge funktionieren, aber gerade bei dem ersten Exemplar ist ein wenig System beim Löten durchaus sinnvoll. Man beginnt mit den ICs und hangelt sich dann durch die platzaufwändigen großen Bauteile bis hin zu den kleinen 0805 Gehäusen, über die der gewitzte Heimlöter mit Beleuchtungsdekodererfahrung nur müde schmunzeln kann.
Wer noch nicht die Lizenz zum Löten hat, kann sich nochmal die Grundlagen im gleichnamigen Leitfaden durchlesen.
Aber jetzt: Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Lötzinn sehen! (Goethe zu Eckermann bei deren ersten gemeinsamen Löt-Workshop im April 1802)
Lötanleitung
Nr. | Bauteil | Anzahl | Anmerkung |
---|---|---|---|
1 | Spannungsregler 7805 | 1 | Orientierung beachten |
2 | Hauptprozessor 12F629 | 1 | Orientierung beachten |
3 | Motortreiber DRV8870 | 1 | Orientierung beachten |
4 | Widerstand 22kO (2202,223) | 1 | - |
5 | Kondensator 680nF | 1 | - |
6 | Kondensator 4,7µF | 1 | Polarität beachten |
7 | Gleichrichterdioden CD214 | 2 | Polarität beachten |
8 | Gleichrichterdioden CD214 | 2 | Polarität beachten (anders als Nr.7) |
9 | Widerstand 1 Ohm (1R0) | 1 | - |
10 | Sicherung (H) | 1 | - |
Rückseite | |||
11 | Transistor | 1 | - |
12 | Widerstand 100kOhm (1003) | 1 | - |
13 | Widerstand 1kOhm (102) | 1 | - |
14 | Magnetsensor | 1 | Dicker als 11 |
ab Version 3.1
- Der 45nF Kondensator entfällt.
- Hallsensor im SL Gehäuse
ab Version 3.2
- Der Magnetsensor ist nun im SOT-Gehäuse vorgesehen.
- Der 100kO Widerstand (12) entfällt, da der eingesetzte Magnetsensor bereits einen Pull-Up Widerstand enthält.
Bedienung
Überprüfung
Wenn man sich zu seiner eigenen Zufriedenheit davon überzeugt hat, dass die Lötstellen alle lege artis entsprechen, kann die Inbetriebnahme folgen. Zuvor ist es ratsam, den Dekoder auf mögliche Kurzschlüsse zu überprüfen. Mit einem Multimeter kann man sehr gut die entsprechenden Verbindungen „durchklingeln“. Hinter dem Gleichrichter kann beispielsweise der Kondensator als Messpunkt dienen. Besteht hier keine Verbindung zwischen den beiden Polen, ist der 18 Volt-Teil fehlerfrei. Hinter dem Spannungsregler findet man den 100nF Kondensator, der die 5V-Versorgung glättet. Auch hier darf keine Verbindung zwischen den beiden Polen bestehen. Zu guter Letzt misst man noch die beiden Schlusspads auf der Rückseite gegeneinander. Ist auch hier kein Durchgang feststellbar, ist auch der Gleichrichter in Ordnung (oder die Sicherung defekt, aber das merkt man im nächsten Schritt)
Also allen Mut zusammennehmen und los. – Für die ersten Tests, kann man den von den großen Weichendekodern bekannten LED-Testaufbau (siehe Skizze) an die beiden mit ‚Weiche’ bezeichneten Anschlusspads des Dekoders anschließen.
Die Versorgungsspannung wird am mit ‚DCC’ beschrifteten Eingang angeschlossen.
Wenn nun die Versorgung eingeschaltet wird, kann man unter der Weichenadresse #1 mit rot/grün die Ausgänge des Dekoders schalten.
Anschluss
Weiche
Der Anschluss des Dekoders erfolgt gemäß der Platinenbeschriftung. Der Weichenausgang („Weiche“) dient zum Anschluss der Weichenspule. Es können ausschließlich zweipolige Weichenantriebe angeschlossen werden.
Der Anschluss ‚DCC‘ wird an eine Digitalzentrale angeschlossen (oder zum Gleis geführt).
AUX-Anschluss
Der Aux-Ausgang ist eine weitere hübsche Idee, die nicht neu, aber auch nicht doof ist. An diesenzusätzlichen Ausgang können nun verschiedene Dinge angeschlossen werden und so den Funktionsumfang noch vergrößern. Der Aux-Ausgang und die Weiche können entweder die gleiche, oder eine anderen Schaltadresse bekommen. Sie können auch gegensätzlich geschaltet werden (also die Richtung der Weiche und der Schaltzustand des AUX-Ausgangs sind unabhängig von einander…hätte man auch einfacher sagen können). Der Eingang ist bis zu 300mA belastbar.
Möchte man eine schaltbare LED auf den AUX-Ausgang legen, muss selbstverständlich ein entsprechender Widerstand zwischengeschaltet werden. Je nach LED kann hier ein Wert zwischen 700 Ohm und 1 kOhm sinnvoll sein.
Die Herzstükpolarisation:
Oftmals möchte man sogar noch einen Schritt weiter gehen und ein Relais an den AUX-Ausgang anschließen. Hierdurch ließe sich dann ein Weichenherzstück polarisieren, oder ein nachfolgendes Abstellgleis stromlos schalten. Wie immer gibt es aber keinen Vorteil, ohne eine Reihe von Nachteilen. Generell sollte man induktiven Lasten wie Relaisschaltungen immer etwas skeptisch gegenüber stehen. Daher ist neben einem Schutzwiderstand auch eine Freilaufdiode vorzusehen, um keine Bauteile zu zerstören.
Welche Dioden oder Widerstände einzusetzen sind, hängt stark vom verwendeten Relais ab und ist daher hier erstmal nicht weiter benannt.
Programmierung
Um den Dekoder in den Programmiermodus zu versetzen, muss der Nordpol eines Magneten über den Halleffektsensor gehalten werden. Der nächste über das Digitalsystem gesendete Schaltbefehl, programmiert die Adresse des Dekoders. Im Anschluss wechselt der Programmiermodus auf den Aux-Ausgang. Wie zuvor sendet man eine Adresse über das Digitalsystem und programmiert den Aux-Ausgang so auf die gewünschte Adresse. Um den Programmiermodus ohne Änderung der Adressen zu beenden, muss der Südpol des Magneten über den Halleffektsensor gehalten werden, oder schlicht die Spannungsversorgung getrennt/abgeschaltet werden.
Einbauvorschläge
folgt