Im Dezember 2014 begab es sich zu der Zeit, in der die Spaßbahner einer neuen Dekoderreihe entgegenfieberten, die liebevoll auf den Namen Einzelweichendekoder getauft war. Diese Dekoder haben uns über zwei Jahre hinweg in Atem gehalten und nach mehreren Rückschlägen und einigem Erfolg, können wir jetzt auf ein gut funktionierendes Modell zurückblicken. Zwischenzeitlich erreichten mich immer wieder Anfragen, ob die Einzelweichendekoder noch zur Verfügung stünden. Die Antwort lautet ganz deutlich: Nein! Es gibt sie jetzt nicht mehr und wird sie in dieser Form auch nicht mehr geben. Man erinnert sich an die etwas verhaltensschwierige H-Brückenschaltung, die nur mit großem Aufwand zu bändigen und dennoch immer noch die zickigste Frau auf der Party war.
Eine weitere Serie ist so nicht geplant. Allerdings erreichte mich Anfang 2016 eine Ankündigung über einen Treiberbaustein von Texas Instruments, die hochinteressant klang und meine Neugier geweckt hat. Im Oktober war dieser Baustein endlich lieferbar, und ich konnte erste Tests durchführen.
Heute (also auf allerletzte Tüte in 2016) war es endlich soweit, und ich konnte das Ergebnis, die Neuinterpretation des Einzelweichendekoders auf einem Spaßbahnertreffen in den Vereinsräumlichkeiten der LGB-Freunde Nord vorstellen (ich war schon ein bisschen aufgeregt).
Der Texas Instruments DRV8870 kann nicht nur bei Strömen bis zu 3,6 Ampere schalten (, also bei Lasten, die wir mit unseren normalen Weichen nicht mal unter widrigsten Bedingungen erreichen werden), sondern er hat auch noch eine integrierte Temperaturüberwachung und Kurzschluss- (oder Überlast-) Abschaltung. Anders als bei der H-Brücke gehen jetzt also nicht mehr die Dekoderbausteine oder Reglereinheiten kaputt, sondern vorher schaltet die Endstufe ab und lässt sich erst wieder starten, wenn die Betriebsbedingungen Normwerte erreicht haben.
Neben dem neuen Treiberbaustein DRV8870 bietet der Einzelweichendekoder 3 auch die bekannte Programmierung über Magnetsensoren und erstmalig auch einen AUX-Ausgang, der zur Licht An- und Abschaltung einer Weichenlaterne oder eines Relais für eine Gleisabschaltung (eines nachfolgenden Abstellgleises) oder zur Herzstückpolarisation genutzt werden kann.
Da jetzt viele Bauteile entfallen können, sind die neuen EWD3 auch entsprechend kleiner geworden. Natürlich ist die Platinenbreite nach wie vor bei schwellenfreundlichen 7 mm geblieben, aber die Länge ist von ehemals 75 mm auf 50 mm geschrumpft. Dennoch ist der Dekoder deutlich einfacher zu löten als noch der alte Einzwelweichendekoder 2.
Um die Kabelführung etwas zu vereinfachen, sind alle Anschlusspads auf der Dekoderrückseite platziert.
Während die Spaßbahner Nord und LGB-Freunde Nord schon ein paar Testmuster zum Ausprobieren und Herumspielen bekommen konnten, geht die erste Serie der EWD3 erst in 2017 so richtig los. (Daher wird es auch eine Early 2017 und nicht eine Late 2016 – Edition, das klingt doch irgendwie neuer). Anders als zuvor ist der neue Dekoder nicht ein „So-könnte-es-mal-aussehen“ oder eine „so-ähnlich-wird-er-mal“ oder gar ein „so-haben-wir-uns-das-vorgestellt-es-funktioniert-nur-noch-nicht-Modell“, sondern dies ist der endgültige Dekoder.
Alle weiteren Informationen wie immer auf der entsprechenden Dekoderseite