Möchte man die Position seiner Züge nicht nur durch Kontakte, die punktuell den Zug erfassen bestimmen, kommt man kaum um die Stromerkennung am Gleis herum (GPS wäre vielleicht noch eine Variante). Seit Anbeginn der digitalen Rückmeldung wurde meistens die Belegtmeldung durch vier verschaltete Dioden realisiert, die in die Gleiszuleitung zwischengeschaltet werden und durch den Spannungsabfall über die Diode dann irgendeinen Melder auslösen. Dadurch wird quasi immer eine Meldung ausgelöst, wenn im angeschlossenen Bereich Strom fließt. Da die Dioden direkt in den Stromkreis zur Gleisversorgung eingebaut sind, müssen sie entsprechend große Ströme verkraften, denn bei der Gartenbahn wird selten gekleckert und häufig geklotzt. Ströme über 10 Ampere sind keine Seltenheit. Dioden in dieser Leistungsklasse sind erstens nicht besonders klein und zweitens nicht besonders günstig. Legt man jetzt für jeden Meldereingang vier Dioden an, wäre man bei einem 16er Melder bei 64 Dioden für die Rückmeldung. Kauft man Leistungsstarke Dioden günstig ein, kosten sie 20 cent pro Stück. Damit muss man zusätzlich zu der Hardware des Rückmelders nochmal mindestens 12 € für die Belegtmeldung einrechnen.
Gerade ist aber für den SpaßCAN (oder andere Systeme) der Belegtmelder 2.0 fertig geworden. Der geht jetzt einen anderen Weg, wodurch erstens die Hälfte der Dioden gespart werden und zweitens noch ein paar Nachteile der ursprünglichen Schaltung entfallen.
Für jeden Ausgang müssen jetzt nur noch zwei Dioden verbaut werden. Die abfallende Spannung wird über einen OP-Verstärker verstärkt und auf dem Ausgang ausgegeben. Der Verstärkungsfaktor kann mit zwei Widerständen (R1,R3) angepasst werden. Zusätzlich ist parallel zu den zwei Dioden noch ein zusätzlicher (kleinerer) Widerstand (R5) verbaut, der den Spannungsabfall über den Dioden eine lineare Proportionalität zum fließenden Strom gibt. Liegt jetzt eine kleine Last am Gleis (beleuchteter Wagen) fällt auch nur ein kleiner Strom über den Widerstand ab. Der kleine Strom wird verstärkt und auf den Ausgang gelegt, wo ein D/A-Wandler einen Wert für den fließenden Strom errechnen kann. Möchte man es gar nicht so genau wissen, reicht es, wie gehabt einen Melderkontakt auszulösen. Anders als die reine Diodenschaltung, die keinen linearen Zusammenhang zwischen fließendem Strom und abfallender Spannung entwickeln konnte, sondern immer ab einem Minimalstrom „gemeldet“ haben, lässt sich jetzt über einen Vorwiderstand am Ausgang die Auslöseschwelle des Melders feiner bestimmen. Ein großer Verstärkungsfaktor und kleiner Ausgangswiderstand lassen bereits winzige Kriechströme zur Melderauslösung führen. Möchte man das nicht (wie vielleicht im Garten), dann konfiguriert man den Melder etwas unempfindlicher.
Der große Vorteil liegt aber im Preis. Die 4-Kanal OP-Verstärker kosten zusammen ungefähr das gleiche wie eine Diode, „ersetzen“ aber 16 davon.
Hallo,
kann man den Belegtmelder 2 auch an Lenz Rückmelder anschlißen und den Stromfluss messen, oder ist das auf ihre rückmelder begrenzt? Ich verwende den LS-Bus und habe nur kontaktmelder, wolte aber im nächsten Jahr vielleicht auf belegtmelder umrüsten. wenn ich dann den strom mitmessen kann, wäre der belegtmelder 2 genau das richtige
mit freundlichen Grüssen
Winkler
hallo,
die Belegtmelder können generell mit allen Rückmeldern eingesetzt werden. Eine Proportionale Strommessung ist allerdings nur mit speziellen Rückmeldern möglich.
liebe Grüße
Julian